Eine besondere Rolle
Kulturmanager Martin Roth erklärte sich in der Berliner Zeitung vom Mittwoch als Kurator des Pavillons von Aserbaidschan bei der Kunstbiennale von Venedig. »Natürlich weiß ich, dass Aserbaidschan eine autoritäre Diktatur ist. Aber das muss man nicht bei jeder Gelegenheit sagen«, erklärte der langjährige Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der nach dem »Brexit«-Votum als Direktor des »Victoria and Albert Museum« in London gekündigt hatte. Er habe bei der Gestaltung des Pavillons »jegliche Freiheit in bezug auf die Themenwahl sowie bei der Auswahl der Künstler« gehabt. Entstanden sei eine begehbare Installation auf der Grundlage eines Audioarchivs, in dem viele Menschen Auskunft über ihre Herkunft, ihre Sprache und ihren Glauben geben. Aserbaidschan sei »ein muslimischer Staat mit vielen andren Religionen, mehreren Alphabeten und übrigens einer Geschichte, in der Deutsche eine besondere Rolle gespielt haben. Dafür muss man sich doch interessieren«, meinte Roth. Die Biennale in Venedig wird am kommenden Samstag eröffnet. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Der alte Stil
vom 11.05.2017 -
Menschen sollen Götter werden
vom 11.05.2017 -
Welche Seife bist du?
vom 11.05.2017 -
Das Kreuz mit der Identität
vom 11.05.2017 -
Nachschlag: Rechte Filterblase
vom 11.05.2017 -
Vorschlag
vom 11.05.2017