Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 17.05.2017, Seite 1 / Inland

V-Mann und Chef von Neonazinetzwerk

München. Der ehemalige Deutschlandchef der seit 2000 verbotenen Neonazigruppierung »Blood and Honour« war offenbar V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BdV). Das geht aus Recherchen von ARD-Politmagazinen hervor, wie tagesschau.de am Dienstag berichtete. Der ehemalige Leiter der deutschen »Division« des militanten Netzwerks, Stephan Lange, soll laut Sicherheitsbehörden die Blood-and-Honour-Strukturen in Deutschland wesentlich mit aufgebaut haben. Das Netzwerk gilt als wichtigster Unterstützer des rechtsterroristischen NSU.

André Hahn, der die Linksfraktion im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) für die Geheimdienste vertritt, erklärte am Dienstag, sollten die Berichte zutreffen, wäre dies »ein ungeheuerlicher und durch nichts zu rechtfertigender Vorgang«. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) müsse persönlich vor dem PKG zu dem Fall Stellung nehmen, forderte Hahn. (jW)