Eine große Liebe
Düsseldorf. »Kein Politiker der deutschen Bundesregierung war hier«, sagte der Präsident des Tischtennisweltverbands, Thomas Weikert, am Montag, dem letzten Tag der WM in Düsseldorf. Er sei »ein bisschen enttäuscht«. Der Präsident des deutschen Verbands hingegen, Michael Geiger, war davon begeistert, dass alle 58.000 Tickets verkauft wurden. »Am Donnerstag waren hier 9.200 Zuschauer – an einem Werk- und Schultag!« Ein Höhepunkt aus Sicht der Zuschauer war sicherlich Timo Bolls Viertelfinalniederlage gegen Titelverteidiger Ma Long. Im sechsten und schließlich letzten Satz drohte Boll das Spiel beim Stand von 8:7 zu entgleiten – er hatte bereits 8:4 geführt –, und doch retournierte er einen Ball absichtlich ins Aus, weil er ihn zuvor mit der Brust berührt hatte, was den Schiedsrichtern entgangen war. »Wir machen den Sport, weil wir ihn lieben«, hat Boll mal erklärt, »und eine große Liebe betrügt man nicht«. (sid/jW)
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