Lieder für die Bösen
Der Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Cornelius Hauptmann, hat das geplante Konzert zum G-20-Gipfel in der Hamburger Elbphilharmonie verteidigt. »Die Einstellung, dass man ›bösen‹ Menschen – denn unter den G-20-Staatschefs mögen einige Autokraten sein – keine Hoch- und Höchstkultur bieten sollte, weil es deren Selbstbespiegelung dienen könnte, ist falsch«, schreibt Hauptmann in einem Gastbeitrag für Christ und Welt, eine Beilage der Zeit. Damit widerspricht er dem Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland, Johann Hinrich Claussen. Der Theologe hatte davor gewarnt, die Elbphilharmonie »umstandslos zur Bühne für die Mächtigen dieser Welt« zu machen. Hauptmann sieht den G-20-Gipfel Anfang Juli dagegen als Gelegenheit, um der Welt zu zeigen, dass es möglich sei, »Hochkultur zu bieten, ohne liebedienerisch oder affirmativ der Politik gegenüber aufzutreten«. Das Konzert wird unter der Leitung des Dirigenten Kent Nagano (Foto) stehen. (dpa/jW)
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