Neuer »Rüstungsatlas« fürs Ländle vorgestellt
Stuttgart. Die Informationsstelle Militarisierung hat am Donnerstag in Stuttgart einen neuen »Rüstungsatlas Baden-Württemberg« (IMI) herausgegeben. Er führt mehr als 120 Firmen an über 70 Standorten auf, die von Krieg und Waffenhandel profitieren. Zum letzten Mal erschien ein Verzeichnis dieser Art vor zehn Jahren. Der neue Atlas erfasse die Veränderungen in der Branche, teilte Autor Andreas Seifert mit. War früher die metallverarbeitende Industrie bei der Produktion von Kriegsgerät führend, so seien es heute vor allem »Firmen, die an elektronischen oder optronischen Bauteilen arbeiten«. Als neuer Schwerpunkt zeichne sich Softwareentwicklung ab. Relevant seien heute viele kleine Firmen, die »Komponenten und Bauteile fertigen, die letztlich für den Krieg genauso unerlässlich sind wie die Handfeuerwaffe aus dem Hause Heckler & Koch«.
Jürgen Grässlin, Sprecher der »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« kritisierte anlässlich der Veröffentlichung sowohl die Rüstungsexporte der Bundesregierung als auch das Versäumnis der »grün-schwarzen« Stuttgarter Landesregierung, »die dringend notwendigen Konversionsprogramme zur Umstellung der Rüstungsindustrie im militärischen Musterländle Baden-Württemberg in die Wege zu leiten«. Für die kommende Woche rufen die Organisation »Ohne Rüstung Leben« und die »Aktion Aufschrei« zu einer bundesweiten Kampagne gegen deutsche Waffenexporte auf. (jW)
ohne-ruestung-leben.de
aufschrei-waffenhandel. de
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