Anno… 28. Woche
1917, 14. Juli: Nach Konflikten mit der Obersten Heeresleitung (OHL) unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff sowie der Mehrheit der im Reichstag vertretenen Parteien tritt der seit 1909 amtierende Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg zurück. Er war mit seinem Versuch gescheitert, zwischen der OHL und dem Reichstag, dem das Haushaltsrecht und somit auch die Bewilligung der Kriegskredite zustand, zu vermitteln. Die OHL setzt als ihren Wunschkandidaten den preußischen Beamten Georg Michaelis durch, der aber bereits nach dreieinhalb Monaten aus dem Amt ausscheidet.
1927, 15. Juli: Nachdem ein Geschworenengericht am Vorabend drei Mitglieder der Frontkämpfervereinigung Deutsch-Österreichs, die bei einer Auseinandersetzung mit Sozialdemokraten zwei Menschen erschossen hatten, freispricht, kommt es in Wien zu gewalttätigen Unruhen. Empörte Demonstranten greifen zunächst eine Polizeiwache sowie die Redaktion der Wiener Neuesten Nachrichten an und wenden sich dann gegen den Justizpalast. Als dieser gestürmt und angezündet wird, eröffnen Polizisten das Feuer. 86 tote Arbeiter sowie vier tote Polizisten und über 1.000 Verletzte sind die Folge. Der Justizpalastbrand, der auch als Julirevolte bezeichnet wird, geht in die österreichische Geschichte als Vorläufer der Februarkämpfe von 1934 ein.
1937, 12. Juli: Auf der Pariser Weltausstellung eröffnet der Spanische Pavillon, in dessen Eingangshalle Pablo Picassos Gemälde »Guernica« gezeigt wird. Das Bild ist ein Auftragswerk der Republikanischen Regierung.
1957, 10. Juli: In verschiedenen Städten der Bundesrepublik kommt es zu Hausdurchsuchungen gegen Personen, die verdächtigt werden, die Teilnahme von Jugendlichen an den bevorstehenden VI. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Moskau unterstützt zu haben. Zudem wird dem westdeutschen Vorbereitungskomitee das Konto gesperrt.
1967, 13.–17. Juli: Nachdem in der 400.000-Einwohner-Stadt Newark (New Jersey) ein schwarzer Taxifahrer von weißen Polizisten festgenommen wird, kommt es zu einem Aufstand der größtenteils schwarzen Bevölkerung. Mit dem Ruf »Black Power« stürmen Tausende die Geschäftsstraße der Stadt. Der Gouverneur ruft die Nationalgarde, die Teile der Stadt militärisch abriegelt. Es kommt zu 22 Toten, davon 20 Schwarze.
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Almosen für die Reservearmee
vom 08.07.2017