Reifenwechsel
Nach sieben Jahren verlässt die Berliner Staatsoper heute ihr Übergangsquartier Schiller-Theater. Letzte Vorstellung in Charlottenburg wird Wolfgang Rihms »Jakob Lenz« in der Regie von Andrea Breth. Ursprünglich sollte das Stammhaus des von Intendant Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim geleiteten Ensembles bis 2013 saniert werden, es folgten Termine 2014, 2015 und schließlich 2017 – jeweils zum 3. Oktober. Erst hielt der Untergrund nach Pfusch bei den Planungen Überraschungen bereit, von Wasser bis zu frühneuzeitlichen Holzpfählen. Dann erwiesen sich Umbauvorhaben als allzu ambitioniert. Und schließlich nistete auch noch »der Teufel« im maroden Mauerwerk, wie Flimm meinte. Die Kosten stiegen von 239 auf 400 Millionen Euro. Die Differenz trägt das Land Berlin. Am 3. Oktober soll die Saison Unter den Linden eröffnet werden. Nach neun Tagen schließt das Haus dann für zwei Monate, um neue Technik den Erfordernissen der Musiker anzupassen. »Das ist, wie wenn man Winterreifen auf Sommerräder zieht«, erklärte Flimm. (dpa/jW)
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