»Mister zehn Prozent«
New York. Ex-FIFA-Funktionär Charles »Chuck« Blazer ist in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 72 Jahren in New Jersey an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Als Spion und Kronzeuge spielte der US-Amerikaner eine zentrale Rolle beim Sturz des FIFA-Bosses Joseph Blatter durch das FBI. 2011 wurde Blazer in New York verhaftet und packte aus Angst vor einer lebenslangen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe aus. Als Generalsekretär des Kontinentalverbandes von Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF) sowie Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees hatte er seit 1990 bei etlichen Deals die Hand aufgehalten, was ihm den Spitznamen »Mister zehn Prozent« eintrug. Er berichtete dem FBI von übergebenen Bestechungsgeldern und verschobenen WM-Turnieren, traf anschließend mit einer Wanze im Schlüsselanhänger FIFA-Bosse und WM-Bewerber. Die Kooperationsbereitschaft des US-Amerikaners, der in seinem Luxusapartment im New Yorker Trump Tower Räume nur für seine Katzen angemietet haben soll, ließ 2015 die FIFA implodieren. (sid/jW)
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