Türkei: Erdogan plädiert für Todesstrafe
Ankara. Ein Jahr nach dem Putschversuch in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan ein gnadenloses Vorgehen gegen Putschisten angekündigt. Bei einer Ansprache am Sonntag morgen vor dem Parlament in Ankara bekräftigte er seine Bereitschaft zur Wiedereinführung der Todesstrafe, auch wenn damit der EU-Beitrittsprozess beendet würde. Bei einer Gedenkfeier in Istanbul hatte Erdogan kurz zuvor gesagt, er wisse, wer hinter »Terrororganisationen« wie der Gülen-Bewegung, der kurdischen Arbeiterpartei PKK und der Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) stehe. »Diesen Verrätern werden wir zuerst die Köpfe abreißen.« Es werde «kein Verräter ungestraft» bleiben. Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich. Dieser weist die Vorwürfe zurück. Parlamentspräsident Ismail Kahraman nannte Gülen einen »geisteskranken Schizophrenen« und sagte: »Volk, Fahne, Koran, Glaube, Gebetsruf, Freiheit, Unabhängigkeit sind unsere Ehre, unsere Würde. Denjenigen, die unsere Werte angreifen, brechen wir die Hände, schneiden ihnen die Zunge ab und vernichten ihr Leben.« (dpa/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Verhaltener Fortschritt
vom 17.07.2017 -
Kampf um Jerusalem
vom 17.07.2017 -
Nie mehr mit Zuma
vom 17.07.2017 -
Kein »Arc de Trump«
vom 17.07.2017 -
Die stille und tödliche Gewalt
vom 17.07.2017