NSU-Prozess: Anklage sieht Zschäpe überführt
München. Die Bundesanwaltschaft sieht nach mehr als vier Jahren NSU-Prozess Beate Zschäpe als Mittäterin bei allen Morden, Bombenanschlägen und Raubüberfällen des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) überführt. Dies erklärte Bundesanwalt Herbert Diemer am Dienstag zu Beginn des Plädoyers vor dem Oberlandesgericht München. Für die Anklage war Zschäpe der »entscheidende Stabilitätsfaktor der Gruppe«. Der Schlussvortrag der Anklage wird bis zu fünf Prozesstage dauern. Eine Aussage zum Strafmaß für die fünf Angeklagten wird es erst am Ende geben – im Fall der Hauptangeklagten Zschäpe ist aber eine lebenslange Haftstrafe unumgänglich, wenn das Gericht sie für schuldig im Sinne der Anklage befindet. In einer Erklärung während des Prozesses hatte Zschäpe bestritten, Mitglied im NSU gewesen zu sein, und sich als Anhängsel dargestellt. (AFP/jW)
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