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Aus: Ausgabe vom 02.09.2017, Seite 15 / Geschichte

Anno … 36. Woche

1972, 5. September: Acht bewaffnete Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation »Schwarzer September« stürmen das Wohnquartier der israelischen Equipe während der Olympischen Sommerspiele in München und bringen elf Mannschaftsmitglieder in ihre Gewalt. Zwei bei dem Angriff bzw. wenig später durch Schüsse schwer verletzte Israelis sterben bereits nach kurzer Zeit. Die Geiselnehmer verlangen die Freilassung von 232 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen sowie die Freilassung der RAF-Mitglieder Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Die israelische Regierung unter Golda Meir lehnt Zugeständnisse ab. Bei dem schlecht geplanten und katastrophal gescheiterten Befreiungsversuch durch bundesdeutsche Behörden sterben am Abend desselben Tages alle neun verbliebenen Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf der Terroristen. Die Geiselnehmer hatten im Vorfeld die Unterstützung von Helfern aus der bundesdeutschen Neonaziszene erhalten.

1977, 5. September: Das Kommando »Siegfried Hausner« der Rote Armee Fraktion entführt den ehemaligen SS-Offizier und damaligen Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Hanns Martin Schleyer, in Köln. Die Entführer verlangen, elf inhaftierte RAF-Mitglieder gegen die Geisel auszutauschen. Bundeskanzler Helmut Schmidt geht jedoch nicht auf die Forderungen ein. Nach der gescheiterten Entführung des Flugzeugs »Landshut« begehen nach offizieller Darstellung am 18. Oktober Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen in der JVA Stuttgart Selbstmord. Das RAF-Kommando tötet Hans Martin Schleyer noch am selben Tag mit drei Schüssen in den Hinterkopf. Seine Leiche wird am 19. Oktober 1977 im Kofferraum eines in der Rue Charles Peguy in Mülhausen (Elsass) abgestellten Audi 100 gefunden.

1987, 7.–11. September: Der Staatsratsvorsitzende der DDR und Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, Erich Honecker, besucht die BRD. Die DDR erhofft sich davon die Anerkennung als eigenständiger deutscher Staat, die Repräsentanten der BRD einen weiteren Schritt in der sogenannten neuen Ostpolitik mit dem Ziel einer »Wiedervereinigung«. Sowohl Bundeskanzler Helmut Kohl als auch Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß glauben, Honecker an »die Einheit der Nation« erinnern zu müssen bzw. daran, dass die »deutsche Frage« nach wie vor offen sei. Der Staatsratsvorsitzende wiederum verweist darauf, »dass Sozialismus und Kapitalismus sich ebenso wenig vereinigen lassen wie Feuer und Wasser«. Honecker besucht während seines BRD-Aufenthalts das Karl-Marx-Geburtshaus in Trier sowie seine Schwester im saarländischen Neunkirchen, Udo Lindenberg überreicht ihm in Wuppertal eine Gitarre.

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