Inszenierter Eklat
Wieder einmal inszenierte sich die AfD als Opfer. Am Dienstag abend verließ die Spitzenkandidatin der vom Mainstream hochgejubelten Partei, Alice Weidel, die ZDF-Wahlsendung »Wie geht's, Deutschland«. Aus Sicht des Medienwissenschaftlers Jo Groebel war das reine Wahlkampftaktik. Ein solcher »Eklat« sei im Wahlkampf ein »naheliegendes Mittel, Aufmerksamkeit, Schlagzeilen, Emotionen und gegebenenfalls auch die Bestätigung von Opferrolle und ›Ausgrenzung‹ durch die ›Etablierten‹ zu bekommen«, sagte Groebel der Heilbronner Stimme.
Weidel hatte die Sendung verlassen, nachdem CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sie aufgefordert hatte, sich von ihrem Kollegen Alexander Gauland sowie dem Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Bernd Höcke zu distanzieren: »Für mich ist er einfach ein Rechtsradikaler«. (dpa/jW)
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