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Aus: Ausgabe vom 15.09.2017, Seite 15 / Feminismus
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Neue Ausgaben: Wir Frauen und Anschläge

Nahezu gleichzeitig erschienen sind soeben die Herbstnummer der Zeitschrift Wir Frauen aus Düsseldorf und Heft sechs der diesjährigen Anschläge, die von einem Wiener Kollektiv herausgegeben werden.

Wir Frauen hat dieses Mal »Hass« als Schwerpunktthema, ein Gefühl, das logische Folge von »Verrat« und »Enttäuschung« sein kann, den Schlagworten der vorigen Ausgaben. Darauf, dass Hass und damit Konflikte professionell geschürt werden, weist Redakteurin Melanie Stitz in ihrem Leitartikel hin. Das Ergebnis: Panzer, Raketen und natürlich sogenannte Kleinwaffen finden reißenden Absatz. »Hass pusht die Wirtschaftsleistung. Mögen die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Kosten von Hass auch enorm sein – sie lassen sich bestens sozialisieren.« Hass werde von den Medien auch auf jene geschürt, die sich für gesellschaftliche Alternativen engagieren, etwa im Rahmen der Proteste gegen den G-20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg. Außerdem erinnert Christiana Puschak an Margarete Mitscherlichs Arbeiten über die vermeintlich »friedfertige Frau«, Anna Schiff befasst sich mit »Selbsthass« bzw. »Hass« auf den eigenen Körper.

Passend dazu der Schwerpunkt der Anschläge: »Psyche und Gesundheit«. Darin unter anderem ein Interview mit Christina Thürmer-Rohr, Pionierin der Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin, in dem sie ihre These von der Mittäterschaft der Frauen an ihrer Unterdrückung und bei der Aufrechterhaltung patriarchaler Verhältnisse erklärt. Ein weiteres Gespräch führte Lea Susemichel, eine der leitenden Redakteurinnen, mit Bettina Zehetner vom Verein »Frauen beraten Frauen« über feministische Psychotherapie. Verschiedene Beiträge kritisieren Psychiatrisierung und Psychologisierung als Strategien der Zurichtung zwecks besseren Funktionierens im Alltagswahnsinn kapitalistischer Ausbeutung und Selbstausbeutung. (jW)

wirfrauen.de

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