Neu erschienen
Makroskop
Die Bundestagswahl steht vor der Tür, Inhalte stünden hintenan, meinen die Herausgeber des Makroskop-Dossiers »Markt und Staat neu denken«. Sie thematisieren die wirtschaftspolitischen Hintergründe, über die die großen Parteien so gut wie gar nicht sprechen. »Eines ist die Zukunft des Euro gewiss nicht: ein Wahlkampfthema. Keine Partei möchte Wählerinnen und Wähler mit der Aussicht auf einen komplizierten und potentiell kostspieligen Umbau der Euro-Zone verschrecken«, schreibt Martin Höpner. Paul Steinhardt bezeichnet den Begriff »Staatsschuldenkrise« als »Fata Morgana«. Die Euro-Zone sei ferner ein Beleg dafür, dass Ökonomien sich fiskalpolitisch selbst fesseln könnten. Heiner Flassbeck argumentiert, »dass reale Abwertung, wie sie Deutschland via sinkende Löhne produziert hat, in einer Währungsunion zu einer gefährlichen Falle für die anderen Länder wird«. Eine große geschlossene Volkswirtschaft wie die Europäische Union könne sich nicht auf den Export und auf Exportüberschüsse stützen, sondern lebe von einem dynamischen privaten Verbrauch. »Den gibt es aber nur, wenn die Arbeitnehmer voll am Produktionsergebnis beteiligt sind und der Staat den Schwächsten in der Gesellschaft besonders unter die Arme greift.« (jW)
Makroskop: Dossier. Markt und Staat neu denken, 148 S., 7,50 Euro als Digitalversion, 11,50 Euro digitale und Druckausgabe, Bezug: Makroskop Mediengesellschaft mbH, Stollenweg 17, 65195 Wiesbaden, www.makroskop.eu
Forum Wissenschaft
In der Vierteljahreszeitschrift des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) geht es um Geschlechterpolitik. Neben weiteren Beiträgen zum Thema resümiert Gisela Notz die Gewaltdebatte in der »neuen Frauenbewegung« 40 Jahre nach der Gründung der ersten Frauenhäuser, und Mirjana Mitrovic berichtet über Gewalt gegen Frauen in Mexiko. Zudem findet sich ein Beitrag zur Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer: »Festung Europa – jetzt auch an den Hochschulen.« Georg Fülberth hebt die Bedeutung des Hauptwerkes von Karl Marx hervor: »Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie«. Dessen erster Band wurde vor 150 Jahren veröffentlicht. (jW)
Forum Wissenschaft, Heft 3/2017, 60 S., 8 Euro (Jahresabo 28 Euro), Bezug: BdWi, Gisselberger Str. 7, 35037 Marburg. Tel.: 06421/21395, E-Mail: bdwi@bdwi.de
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Falsche Götter
vom 18.09.2017