Was blieb
Der britische Schriftsteller Kazuo Ishiguro erhält in diesem Jahr den Nobelpreis für Literatur. In seinem dritten und wohl bekanntesten Roman »The Remains of the Day« (Was vom Tage übrigblieb) erzählt Ishiguro, der mit fünf Jahren aus Japan nach Großbritannien kam, von einem alternden Butler und Englands Übergang ins postkoloniale Zeitalter. Der Roman erhielt 1989 den Booker-Prize und wurde 1993 mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt. Begonnen hatte Ishiguro mit Romanen über japanische Familien, die im Zweiten Weltkrieg zerbrechen: »A Pale View of Hills« (Damals in Nagasaki, 1982/1984) und »An Artist of the Floating World« (Der Maler der fließenden Welt, 1986/1988). Ishiguro hat weitere Romane verfasst, aber auch Kurzgeschichten und Drehbücher. Sein jüngster Roman »The Buried Giant« (Der begrabene Riese«, 2015) wurde von Daniel Kehlmann in einer Rezension in der FAZ vom 8.9.2015 über den grünen Klee gelobt. Das Buch werde »wie schon einst ›Der Herr der Ringe‹ als Geheimtip auf die Bestsellerlisten verschwinden«, prophezeite Kollege Kehlmann. Nach der Verkündung des Preisträgers 2017 soll kaum ein Experte noch an den Dauerfavoriten Haruki Murakami glauben, die Quote für Wetten auf J. R. R. Tolkien aber soll gesunken sein. (jW)
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