Gegenbücher
Es gibt ja in Frankfurt am Main nicht nur die Buchmesse, sondern auch die gute alte Gegenbuchmasse. Heute gibt es um 20 Uhr im Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, eine Veranstaltung über die jüngere Geschichte Frankreichs, des offiziellen Gastlands der Messe: »Naziverbrechen – antifaschistischer Widerstand – Verfolgung – Erinnerung«. An das Massaker von Oradour-sur-Glane vom 10. Juni 1944 erinnern Florence Hervé und Hermann Unterhinninghofen, Hervé stellt außerdem einen Bild- und Textband zum ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof (1941–1944) vor. Zusammen mit Ulrich Schneider trägt Silvia Gingold Auszüge aus den Erinnerungen ihres Vaters vor, des Frankfurter jüdischen Kommunisten Peter Gingold, der in der französischen Résistance kämpfte.
Parallel liest Patrick Eiden-Offe ebenfalls um 20 Uhr im Nikahaus, Niddastr. 57, aus seiner Untersuchung »Die Poesie der Klasse«: Mit der Durchsetzung des Kapitalismus entstand im Proletariat eine Art romantischer Antikapitalismus, der sich neuer Formen des Erzählens bediente, die schon bald von den »Vordenkern« der Arbeiterbewegung als reaktionär verunglimpft wurden, weil sie nicht in deren lineare Fortschrittsvision passen wollten. (jW)
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