Wir waren Opfer
Aus Solidarität mit den Vergewaltigungsopfern des Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein hat die isländische Sängerin Björk eigene Erfahrungen mit sexueller Belästigung in der Filmbranche öffentlich gemacht. Bei der Arbeit mit einem dänischen Regisseur sei ihr bewusst geworden, wie universell es sei, »dass ein Regisseur seine Schauspielerinnen anfassen und belästigen kann, soviel er will« – die Branche billige derartiges Verhalten. In ihrem Fall hätten »Dutzende Mitarbeiter den Regisseur sogar noch ermutigt«. Nach ihrer wiederholten Zurückweisung sei der Mann »beleidigt« gewesen und habe sie zur Strafe als »schwierig« dargestellt.
Björk spielte unter dem dänischen Regisseur Lars von Trier die Hauptrolle im Musicalfilm »Dancer in the Dark«, der im Jahr 2000 die Goldene Palme in Cannes gewann. Der 61jährige Regisseur versicherte am Montag gegenüber der Zeitung Jyllands-Posten, er habe Björk nicht belästigt: »Das war nicht der Fall.« Produzent Peter Aalbæk Jensen pflichtete auf nicht ganz unverdächtige Weise bei: »Soweit ich mich erinnere, waren wir Opfer«, sagte er. »Diese Frau war stärker als Lars von Trier, ich und unsere Firma zusammen. Sie diktierte alles.« (dpa/jW)
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