Sexuelle Belästigung Thema im EU-Parlament
Strasbourg. Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein haben Medienberichte über sexuelle Belästigung auch die Mitglieder des Europaparlaments in Zugzwang gebracht. Mehr als eine Stunde lang diskutierten sie am Mittwoch über das Thema und plädierten fraktionsübergreifend dafür, die von immer mehr weiblichen Abgeordneten erhobenen Vorwürfe und die bestehenden Beschwerdemöglichkeiten von externen Fachleuten überprüfen zu lassen. Am Donnerstag sollte über eine entsprechende Resolution abgestimmt werden.
Unter der Überschrift »Wir auch« hatten mehrere Abgeordnete und Mitarbeiterinnen am Montag an EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani geschrieben und von ihren Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen berichtet. Tajani hatte daraufhin »harte Sanktionen« versprochen. Änderungsbedarf oder die Notwendigkeit unabhängiger Untersuchungen sieht er aber nicht. Das EU-Parlament habe doch bereits seit 2014 ein Gremium, an das sich Opfer wenden könnten, so Tajani in Reaktion auf das Schreiben. Viele Beschwerden gebe es bisher aber nicht. (dpa/jW)
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