Spechtls Zukunft
Der Musiker Andreas Spechtl spielt heute in Berlin eine seiner raren Releaseshows. Anlass ist sein neues, ziemlich gutes Album »Thinking About Tomorrow, And How To Build It«, das am Freitag erscheint und das er in Teheran aufgenommen hat. Der Sänger von Ja, Panik, der aus Wien kommt und in Berlin lebt, vereint hier New Wave, Krautrock umd gesampelte traditionelle persische Musik zu einem größtenteils instrumental glitzernden Future-Pop, an den man sich später vielleicht gern einmal erinnern wird. Denn Spechtl wurde kürzlich vom Falter gefragt, wie das jüngste Ergebnis der österreichischen Nationalratswahlen auf ihn wirkt. »Um es mit Thomas Bernhard zu sagen: Etwas Besseres hätte den katholischen Faschisten in Österreich gar nicht passieren können, als dass so ein adretter, smarter, junger und durchaus mit rechtem Gedankengut durchzogener Typ daherkommt. Nun müssen sie sich nicht mehr genieren, jemanden mit Wehrsportvergangenheit zu wählen. Mit Kurz bekommen sie dasselbe Produkt in saubererer Form, was ihn eigentlich noch gefährlicher macht. Strache ist im direkten Vergleich einfach ein Lausbub, den man auf der internationalen Bühne nie so ernst nehmen würde«. Er selber habe die KPÖ gewählt, »nach langem Überlegen«. (jW)
Heute, Berlin, Acud Macht Neu; 9.11. München, Unter Deck; 23.11. Köln, Britney im Schauspielhaus
Andreas Spechtl: »Thinking About Tomorrow, And How To Build It« (Bureau B/Indigo)
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