Wolf folgt Höhn als Linke-Geschäftsführer
Berlin. Der Bundesgeschäftsführer der Partei Die Linke, Matthias Höhn, ist am Freitag zurückgetreten. »Eine Partei braucht eine Führung und einen Vorstand, die auf Vertrauen, Verlässlichkeit und Kooperation beruhen«, schrieb Höhn in einem Brief an den Parteivorstand, der junge Welt in Berlin am Freitag vorlag. »Für mich ist dies nicht mehr gegeben.« Höhn erklärte, er sei der Bitte der Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger gefolgt, den Schritt nicht nach der niedersächsischen Landtagswahl im Oktober zu vollziehen, sondern bis zur Novembersitzung des Parteivorstands zu warten. »Ich lege daher mein Amt als Bundesgeschäftsführer und Bundeswahlkampfleiter mit Ablauf des heutigen Tages nieder«, formulierte Höhn.
Bereits Anfang Oktober hatte es Gerüchte über Höhns Demission gegeben. Hintergrund sind Auseinandersetzungen in der Parteiführung. Höhn, der dem Reformerlager zugerechnet wird, das auf Kompromisse für mögliche Regierungsbeteiligungen mit SPD und Grünen abzielt, hatte auf einer vermittelnden Rolle als Geschäftsführer und Wahlkampfmanager bestanden und im Bundestagswahlkampf auf die Spitzenkandidaten Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch gesetzt. Höhns kommissarischer Nachfolger als Geschäftsführer soll nun der frühere Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf werden.
Der 1975 in Stolberg im Harz geborene Höhn ist Mitglied des sächsischen Landtages. Im neuen Bundestag hat er ein Listenmandat für Die Linke. Bundesgeschäftsführer der Partei war er seit Juni 2012 gewesen. (jW)
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