Heynowski wird 90
Ein Interview mit dem lallenden »Kongo-Müller«, einem Söldner aus München mit eindringlich schiefem Grinsen, machte die DEFA-Dokumentarfilmer Walter Heynowski und Gerhard Scheumann 1966 weltberühmt. Im Mai 1969 gründeten sie das unabhängige Studio »H&S«, in dem mehr als 70 zumeist antiimperialistische Filme entstanden, die auch formal Maßstäbe setzten. Sie verhandelten den Vietnamkrieg (»Piloten im Pyjama«), den Putsch in Chile (»Psalm 18« [»Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, schütte sie auf die Straße wie Unrat«]) oder das Terrorregime Pol Pots in Kampuchea (»Die Angkar«). Scheumann ist 1998 in Berlin gestorben, Heynowski wird am kommenden Montag 90 Jahre alt und stellt an seinem Geburtstag in Berlin sein neues Buch vor, das im Frühjahr bei Eulenspiegel erscheinen wird. Der Jubilar erzählt darin von seiner Jugend im Faschismus, gibt Einblicke in die Entstehung seiner Werke, zieht Vergleiche zu Kollegen in Westdeutschland. Beginn ist 19 Uhr in der Karl-Marx-Buchhandlung in der Karl-Marx-Allee 78. (jW)
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