Mommsens Block
Dem Altertumsforscher, liberalen Politiker und Literaturnobelpreisträger Theodor Mommsen (1817–1903) werden anlässlich seines heutigen 200. Geburtstages mehrere Erinnerungsorte gewidmet. In Leipzig, wo der Historiker von 1848 bis 1852 wirkte, wird heute an Mommsens ehemaligem Wohnhaus in der Chopinstraße eine vom Grafiker Gerd E. Nawroth neugestaltete Gedenktafel präsentiert. Auch in Berlin wird am 1. Dezember in der Straße des 17. Juni eine Gedenktafel enthüllt. Von 1858 bis zu seinem Tod lebte Mommsen in der preußischen, dann Reichshauptstadt. Die Humboldt-Universität ehrt ihn mit einem zweitägigen Kolloquium, und am Berliner Gendarmenmarkt ist noch bis 15. Dezember eine Mommsen-Ausstellung zu sehen. Sein Geburtsort Garding in Schleswig-Holstein feiert seinen Ehrenbürger am 9. Dezember mit einem Festakt. Mommsen ist der wohl bekannteste Althistoriker und gilt als Mitbegründer seines Fachs. Für die hohe literarische Qualität seiner »Römischen Geschichte« (1854–1856) erhielt er 1902 den Literaturnobelpreis. Als Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (1873–1879) und des deutschen Reichstags (1881–1884) engagierte er sich gegen Antisemitismus und Imperialismus. Die jW druckte vergangenes Wochenende (25./26.11.) Heiner Müllers Langgedicht »Mommsens Block« von 1992 mit einer Einordnung der Bedeutung des Berliner Historikers. (jW)
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