Und Ende?
Der französische Philosoph Étienne Balibar hat am Freitag im Bremer Rathaus den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken entgegengenommen. Er pflege »in seinen Büchern und im öffentlichen Auftreten ein intervenierendes Denken« in der Tradition der Namenspatronin, erklärte die Juryvorsitzende Antonia Grunenberg. Balibar studierte an der École normale supérieure, war Mitarbeiter von Louis Althusser und lehrte bis 2002 Philosophie an der Universität Paris-Nanterre. Nach gut gemeinten Publikationen zu Grundlagen des Marxismus schrieb er zuletzt viel über die EU (»Europa: Krise und Ende?«, Westfälisches Dampfboot 2016). An unserer liberalen Demokratie stört ihn vor allem, dass politische Fragen nicht zu Ende gedacht werden. Flüchtlinge etwa sollten viel mehr als Rechtssubjekte gesehen werden, weniger als solche der Fürsorge. Der Arendt-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1995 von der Stadt Bremen und der Böll-Stiftung verliehen. (dpa/jW)
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