Verena Stefan gestorben
Die Schriftstellerin und Feministin Verena Stefan ist tot. Die Schweizer Autorin, deren Roman »Häutungen« (1975) zu einem Kultbuch der neuen Frauenbewegung wurde, starb am Mittwoch in ihrer Wahlheimat Montreal. Das teilte ihr Verlag Nagel & Kimche mit, wie dpa am Sonnabend meldete. Stefan wurde 70 Jahre alt. Bereits seit etwa zehn Jahren war bekannt, dass die Autorin an Krebs erkrankt war. Stefan kam 1947 in Bern zur Welt und wuchs bei ihren Großeltern auf. Nach dem Schulabschluss zog sie nach Westberlin, wo sie zu den Gründerinnen der feministischen Gruppe »Brot und Rosen« gehörte. Der autobiographische Roman »Häutungen« verhandelt patriarchale Herrschaftsverhältnisse und weibliche Selbstbestimmung. Er wurde zum Bestseller. Stefan übersiedelte 1998 nach Montreal. Sie verarbeitet ihre Krankheit in dem Roman »Fremdschläfer« (2007). Zuletzt erschien 2014 »Die Befragung der Zeit«, worin sie u. a. die Geschichte ihres Großvaters aufgriff, der als Landarzt in den 40er Jahren Frauen illegal zu Abtreibungen verhalf. (dpa/jW)
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