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Aus: Ausgabe vom 17.10.2002, Seite 8 / Aktion

Zeitung für den eigenen Kopf

Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und Kriegsgegner (4)
Von Klaus Hartmann

Klaus Hartmann Vizepräsident des Internationalen Komitees für die Verteidigung von Slobodan Milosevic (www.free-slobo.de):

Vernetzung ist eine organisatorische Aufgabe, in Zusammenhängen denken eine für den Kopf: Nicht nur gegen »diesen Krieg«, sondern das »Zeitalter der Weltkriege«, den Imperialismus. Die junge Welt ist die tägliche Zumutung, mit dessen Mainstream-Produktion zu brechen: Die Aggression gegen Jugoslawien nicht zu »vergessen«, sondern als Einstiegsdroge für die weiteren Kriege zu begreifen. Das »Tribunal« in Den Haag nicht als rechtliche Institution mißzuverstehen, sondern als Fortsetzung der NATO-Aggression, schlecht getarnt mit pseudojuristischen Requisiten. Nicht die Anti-Milosevic-Propaganda nachbeten, sondern ihn als höchstrangigen politischen Gefangenen der NATO begreifen, zwecks »segensreicher Wirkung auf andere Völker«, wie US-Senator Biden offenherzig formulierte.

Nachdem sogar die Meutejournalisten Parallelen zum Reichtagsbrandprozeß der deutschen Faschisten gegen Georgi Dimitroff ziehen mußten, herrscht Schweigen im Blätterwald. Wenn in der jW zu wenig über den Haager »Prozeß« zu lesen ist, dann nicht wegen Mitverschwörung im Schweigekartell, sondern mangels finanzieller und personeller Kraft. Ein guter Grund, für die Stärkung der Zeitung zu wirken.

Ideen, Anregungen und Beiträge
an das junge Welt-Aktionsbüro
Stichwort: »vernetzen«

Telefon: 030/53 63 55-10
E-Mail: ben@jungewelt.de

Weitere Infos und bisherige Veröffentlichungen:

http://www.jungewelt.de/aktion/

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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