Carmen überlebt
Was die Machowelt nicht lustig findet: In Florenz gab es für die Inszenierung einer umgeschriebenen Fassung der Oper »Carmen« bei der Premiere Buhrufe. Intendant Cristiano Chiarot hatte Regisseur Leo Muscato angewiesen, das Finale des Klassikers von Georges Bizet so zu verändern, dass nicht Carmen am Ende von ihrem Exliebhaber getötet wird, sondern sie ihn erschießt. La Stampa echauffierte sich, dass für eine politisch korrekte Oper eine Vielzahl an Werken umgeschrieben werden müsste – das wäre »endlos langweilig und irreal«. Der Florentiner Bürgermeister Dario Nardella von der Regierungspartei Partito Democratico verteidigte die Entscheidung, Carmen überleben zu lassen, auf Twitter. So solle die Gewalt gegen Frauen, die in Italien wieder zunehme, an den Pranger gestellt werden. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
In der romantischen Tonalität
vom 10.01.2018 -
Gäbler, Schindler
vom 10.01.2018 -
»Er hat uns die Geschichte geschenkt«
vom 10.01.2018 -
Rotlicht: Neokolonialismus
vom 10.01.2018 -
Nachschlag: Schicke Leute in Schwarz
vom 10.01.2018 -
Vorschlag
vom 10.01.2018