Masekela gestorben
Südafrikas legendärer Jazzmusiker Hugh Masekela, der wegen des rassistischen Apartheidregimes drei Jahrzehnte lang im Exil gelebt hatte, ist tot. Der Trompeter sei im Alter von 78 Jahren in Folge einer Prostatakrebserkrankung gestorben, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme seiner Familie. »Das Land hat einen einzigartigen Musiker verloren«, erklärte Kulturminister Nathi Mthethwa. Seine zeitlose Musik habe die Herzen der Menschen höher schlagen lassen. Masekela gilt als einer der Pioniere des Afrojazz. Zu seinen bekanntesten Songs gehören »Stimela« (Coal Train) aus den 1970er Jahren sowie später das Lied »Bring back Nelson Mandela», das zu einer Hymne für die Solidaritätsbewegung wurde.
Masekela wurde in einem Township in der Provinz Mpumalanga geboren und wuchs in Johannesburg auf. Mit 14 begann er mit dem Trompetenspiel, Vorbild war Kirk Douglas in dem Hollywoodfilm »Der Mann ihrer Träume« (»Young Man with a Horn«). Mit der Band Jazz Epistles nahm er dann 1959 das erste Modern-Jazz-Album Südafrikas auf. Er verließ das Land 1960.
In den USA war er mit Miriam Makeba verheiratet, spielte 1967 auf dem Monterey Pop Festival und landete 1968 den Hit »Grazing the Grass«. In der Folge mischte er Funk mit Afrobeat zu einem dezent schillernden Groove, spielte erfolgreich Disco, produzierte das Broadway-Erfolgsstück »Sarafina!« und spielte 1987 mit Paul Simon auf dessen »Graceland«-Tour. Erst nach dem Ende der Apartheid kehrte er 1990 nach Südafrika zurück. (dpa/jW)
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