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Aus: Ausgabe vom 01.11.2002, Seite 8 / Aktion

Unentbehrlicher Seismograph

Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und Immigranten / Flüchtlinge (4)
Von Heiko Kauffmann, Pro Asyl

Heiko Kauffmann,
Gründungsmitglied von Pro Asyl, Träger des Aachener Friedenspreises:

Mit der am 2. November beginnenenden Kampagne gegen Abschiebungshaft versuchen Flüchtlingshilfsorganisationen in allen Teilen Deutschlands erneut, das Unrecht dieser Internierung öffentlich zu machen. Abschiebegefängnisse und -lager sind die krassesten Sinnbilder bundesdeutscher Abschottungs- und Ausgrenzungspolitik. Sie widersprechen diametral dem Gedanken des Flüchtlings- und Menschenrechtsschutzes als Errungenschaften einer demokratischen Zivilgesellschaft. Diese und mit ihr die Medien als Seismographen der Demokratie sind hier besonders gefordert, das System organisierter Unmenschlichkeit und staatlicher Repression in Abschiebegefängnissen aufzudecken und zu skandalisieren. Bei dieser Aufklärungsarbeit findet die junge Welt jederzeit meine volle Unterstützung.

Weitere Infos und bisherige Veröffentlichungen:

http://www.jungewelt.de/aktion/

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!