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Aus: Ausgabe vom 09.03.2018, Seite 15 / Feminismus

Zwei Jahre Haft für Protest gegen Kopftuch

Teheran. Wegen eines Protests gegen das Kopftuchgebot im Iran ist eine Frau zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Sie habe durch die Entblößung ihres Haars »sittliche Verdorbenheit« in der Öffentlichkeit befördert, sagte Teherans Generalstaatsanwalt Abbas Dschafari Dolatabadi laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Mizan online vom Mittwoch. Sie habe Berufung gegen das Urteil eingelegt, doch werde er darauf dringen, dass sie die volle Strafe absitze.

Seit Ende Dezember wurden im Iran mehr als 30 Frauen festgenommen, die aus Protest gegen die geltende Kleiderordnung öffentlich ihr Kopftuch abgenommen hatten. Zwar wurden die meisten wieder freigelassen, doch laufen zahlreiche Prozesse. Frauen müssen in dem vorderasiatischen Land in der Öffentlichkeit Hals und Haar verdecken. Allerdings wird die Vorschrift inzwischen nicht mehr überall strikt durchgesetzt. So tragen Frauen in wohlhabenden Vierteln von Teheran und anderen Großstädten nur noch lose gebundene Tücher, die große Teile des Haares zeigen. Dolatabadi erklärte dazu, eine gewisse »Toleranz« sei möglich, doch müsse der Staat energisch gegen Frauen vorgehen, die »gezielt die Regeln des islamischen Schleiers in Frage stellen«.

Unterdessen kündigte Staatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri an, es werde wegen einer Feier zum iranischen Frauentag Ermittlungen geben, die vom Teheraner Rathaus veranstaltet worden war. Diese habe womöglich »gegen die öffentliche Moral« und islamische Traditionen verstoßen.(AFP/jW)

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