Ständiger Brechreiz
Hamburg. Bei der Fußball-WM 2006 war der deutsche Abwehrspieler Per Mertesacker nach der Halbfinalniederlage gegen Italien »vor allem erleichtert«, wie er dem Spiegel sagte. »Ich dachte nur: Endlich ist es vorbei.« Der Druck habe ihn »aufgefressen«, erklärt er. »Dieses ständige Horrorszenario, einen Fehler zu machen, aus dem dann ein Tor entsteht.« Bis heute spüre er vor jedem Spiel Brechreiz, erzählte der Verteidiger von Arsenal London. Am Anfang seiner Karriere habe er realisieren müssen, »dass es null mehr um Spaß geht, sondern dass du abliefern musst, ohne Wenn und Aber. Selbst wenn du verletzt bist.« Der 33jährige soll im Sommer die Leitung der Arsenal-Nachwuchsakademie übernehmen. »Wie will er einem jungen Spieler Professionalität vermitteln, wenn er sagt, dass da zuviel Druck ist?« fragte Lothar Matthäus nach der Spiegel-Lektüre. »Er hätte ja aufhören können, wenn der Druck so groß war.« (dpa/jW)
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