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Aus: Ausgabe vom 17.03.2018, Seite 15 / Geschichte

Anno … 12. Woche

1923, 21. März: In Sachsen bildet sich eine von Erich Zeigner als Ministerpräsident angeführte sozialdemokratische Minderheitsregierung, die von der Kommunistischen Partei Deutschlands unterstützt wird. Als Zeigner am 10. Oktober die KPD-Politiker Paul Böttcher und Fritz Heckert als Finanz- und Wirtschaftsminister in sein Kabinett aufnimmt und sich weigert, der von Berlin erhobenen Forderung nach Auflösung der Proletarischen Hundertschaften nachzukommen, interveniert der sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert und verhängt die Reichsexekution. Am 23. Oktober marschiert die Reichswehr in Sachsen ein, sechs Tage später wird Zeigner abgesetzt. Die im Oktober in Thüringen gebildete Arbeiterregierung aus SPD und KPD unter dem Sozialdemokraten August Frölich löst sich daraufhin auf.

1933, 21. März: In der Potsdamer Garnisonkirche, in deren Gruft die Gebeine Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. liegen, wird ein Festakt der drei Wochen zuvor neugewählten Reichstagsabgeordneten abgehalten, in dessen Zentrum Reichspräsident Paul von Hindenburg steht. Die Vertreter der SPD und der KPD, von denen seit Ende Januar zahlreiche von den Nazis in KZs verschleppt worden sind, nehmen nicht daran teil. Nach dem Staatsakt, der das Ziel verfolgt, den Eindruck eines festen Bündnisses zwischen NSDAP sowie konservativen und monarchistischen Kräften zu vermitteln, findet eine Militärparade statt. Zwei Tage später verabschieden die Abgeordneten des Reichstags das Ermächtigungsgesetz, das die Gewaltenteilung aufhebt und dem Reichskanzler Adolf Hitler weitreichende gesetzgeberische Vollmachten zuspricht.

1948, 20. März: In Berlin findet die letzte Sitzung des Alliierten Kontrollrats statt. Die Tätigkeit des am Rande der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 konstituierten Rates, der die oberste Regierungsgewalt über Deutschland ausübt, ist durch den aufkommenden Kalten Krieg zunehmend gelähmt. Die Vertreter der Alliierten treten erst 1990 im Zuge der Wiedervereinigung wieder zusammen.

1988, 25. März: Im Zweiten Deutschen Fernsehen wird die erste Folge des »Literarischen Quartetts« ausgestrahlt. Die Sendung, in der vier Literaturkritiker vor Publikum Neuerscheinungen besprechen, erlangt vor allem durch die scharfen Polemiken Marcel Reich-Ranickis große Popularität.

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