Dein roter Faden in wirren Zeiten
Gegründet 1947 Montag, 31. März 2025, Nr. 76
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Dein roter Faden in wirren Zeiten Dein roter Faden in wirren Zeiten
Dein roter Faden in wirren Zeiten
Aus: Ausgabe vom 20.03.2018, Seite 11 / Feuilleton

Sachter Zwischenruf

Von Wiglaf Droste

Manche knibbeln betend an der Sure / bis zu fumpfmal Allah-Halma am Tag. / Nun ja, die Christen müssten es doch wissen: / Von Religion wird man strichmädchenfadenmäßig stets beschissen. / Ich, Bauer, Dichter, Sänger, zieh’ die Fuhre. / Ist es ein Wunder, dass ich Gläubische nicht so besonders mag? / Es geht um Freiheit, Gleichheit, brüderliche Arbeit / und dass ich nicht analphabete bis zum Jüngsten Tag. / So lasst mich meine Arbeit tun, verrichtet ihr die eure. / Liebt, so ihr findet, eine euch nicht allzu ungetreue Teure. / Ich sag’s mit Goethe, nicht im Anus, sondern im / könnt ihr mich mal; Religionisten sind nicht weiter schlimm, / wenn sie die Fusselbartgemünder halten, / diese in jeder Hinsicht geistig Armen, / und, statt zu brüllen, lernen von den Guten, Klaren, Warmen. / Lest dies, begreift, ich zähle zu den Alten. / Und euer Lohn sei mein Erbarmen.

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Feuilleton