Zuwenig Heroin
Im Heroin ist oft kaum noch Heroin – es wurde von Dealer zu Dealer immer weiter gestreckt. Das geht aus einer nach Angaben der Stadt Frankfurt am Main bundesweit einmaligen Studie hervor, die am Montag vorgestellt wurde. Bei der Analyse von Drogenrückständen aus Frankfurter Konsumräumen wurden demnach durchschnittliche Heroingehalte von nur neun Prozent gemessen. Mitarbeiter der Räume, in denen sich Abhängige unter Aufsicht Drogen spritzen können, hatten im Auftrag des Drogenreferats Verpackungen und Spritzenfilter aufbewahrt. Aus den Anhaftungen wurden Proben gewonnen, die von Toxikologen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Freiburg analysiert wurden. Die häufigsten in den Einrichtungen konsumierten Drogen waren demnach Heroin und Kokain. Doch die Betäubungsmittel waren viel stärker gestreckt als erwartet. Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hatte bisher geschätzt, dass der Wirkstoffgehalt von Heroin beim Konsum um die 20 Prozent liegt. Der Rest sind Begleitstoffe und Streckmittel, zum Beispiel Koffein oder Paracetamol. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Das Unglück der Familie
vom 20.03.2018 -
Schächte und Schätze
vom 20.03.2018 -
Sägen an der Treppe
vom 20.03.2018 -
Eine Kartoffel umkreist die andere
vom 20.03.2018 -
Nachschlag: Deutliche Worte
vom 20.03.2018 -
Vorschlag
vom 20.03.2018 -
Zäune und Kirschblüten
vom 20.03.2018