Milos Forman gestorben
Der zweifache Oscar-Preisträger Milos Forman ist am Freitag im Alter von 86 Jahren in Danbury im US-Bundesstaat Connecticut gestorben. Mit Filmen wie »Einer flog über das Kuckucksnest« (1975), »Hair« (1979), »Ragtime« (1981) und »Amadeus« (1984) wurde er weltbekannt. Forman stammt aus dem heutigen Tschechien und war acht Jahre alt, als seine Eltern von der Gestapo verhaftet wurden. Beide kamen in Konzentrationslagern ums Leben. Er wuchs bei Verwandten und in einem Waisenheim auf.
An der Prager Filmakademie lernte Forman sein Handwerk. Mit Filmsatiren wie »Die Liebe einer Blondine« (1965) und »Der Feuerwehrball« (1967) zählte er zu den Vorreitern der experimentierfreudigen Neuen Welle des tschechoslowakischen Films. Nach der Niederschlagung des »Prager Frühling« 1968 emigrierte Forman in die USA.
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis würdigte Forman nun als »markanteste wie auch erfolgreichste Persönlichkeit« des Films seines Landes. Die Nachricht von dessen Tod habe ihn sehr betroffen gemacht, schrieb er am Samstag auf Twitter. »Wie wohl jeder«, so Babis, schätze er Filme wie »Amadeus« und »Der Feuerwehrball«. (dpa/jW)
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