Mit Hakenkreuz in Konstanz
Witze in den Zeiten der gesteigerten Verrohung, der AfD und der »Echo«-Auszeichnung für Kollegah und Farid Bang: In Konstanz fällt die Premiere des Theaterstücks »Mein Kampf« von George Tabori am 20. April auf den Geburtstag von Adolf Hitler. Das Theater bietet Zuschauern freien Eintritt an, wenn sie bereit seien, im Saal das Hakenkreuz zu tragen. Wer eine reguläre Karte kaufe, sollte sich dagegen bereit erklären, einen Davidstern zu tragen. Hiergegen protestierten die Deutsch-Israelische Gesellschaft in der Bodenseeregion und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Konstanz. Mit der Idee der Freikarte für das Tragen eines Hakenkreuzes habe man unter anderem zeigen wollen, wie schnell man Menschen korrumpieren könne, sagte eine Sprecherin des Theaters.
Das Stück, das aus dem Jahr 1987 stammt, verhandelt die frühen Jahre Hitlers als gescheiterter Künstler in Wien in Form einer possenhaften Tragikomödie. Inszeniert wird es von dem Kabarettisten Serdar Somuncu, dem Spitzenkandidaten von Die Partei bei den vergangenen Bundestagswahlen. Dieser wurde in den 1990er Jahren mit seinen satirischen szenischen Lesungen aus Hitlers »Mein Kampf« bekannt. (dpa/jW)
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