Modellmoderne
Eine Villa im Tessin konnte sich Anfang der 1960er Jahre für seine Modelleisenbahnanlage jeder leisten: 4,75 DM kostete damals der Bausatz der Firma Faller (im Maßstab 1:87). Das waren die Preise in der »Märklin-Moderne« – so heißt eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main, die am heutigen Sonnabend eröffnet wird. Mit Orginalbausätzen soll gezeigt werden, wie modern in den bundesdeutschen Hobbykellern nach dem Krieg gebaut wurde. Die Märklin-Modelleisenbahner ließen ihre Züge des öfteren durch Stadtlandschaften mit Hochhäusern und modernen Kirchen Runden drehen. Flugdächer, Glaskuppeln oder Rasterfassaden waren selbstverständlich Bestandteil der Bausätze. Erst Mitte der 1960er Jahre wurden – spiegelbildlich zu nostalgischen Sehnsüchten in der Gesellschaft – Bausätze für Fachwerkhäuser populär. Die Ausstellung, die bis zum 9. September dauert, widmet sich vor allem den Ideen von Edwin und Hermann Faller, die in Gütenbach im Schwarzwald ein Unternehmen für Modellbausätze aus Kunststoff-Spritzguss aufbauten. Die Tessin-Villa, die in Ambri am Gotthard-Tunnel steht, hatten sie einst auf dem Weg in den Urlaub gesehen. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Frühling 2018
vom 19.05.2018 -
An sich problematisch
vom 19.05.2018 -
Nicht ganz stubenrein
vom 19.05.2018 -
Nachschlag: Gesegneter Ramadan
vom 19.05.2018 -
Vorschlag
vom 19.05.2018 -
Ein Ungeheuer, das niemals stirbt
vom 19.05.2018