Von Hand-und Mund-Werk
Von Wiglaf DrosteEs gibt die Tage der Höchststrafe: Handwerker kommen ins Haus. Kompetent bis zum Äußersten stellen sie einen sehr schönen neuen großen Kleiderschrank auf. Leider haben sie auch Kommunikationsbedarf, und da gehen sogar mir mitunter die Wörter aus. Ich gönne ihnen ihre Fleischwurstbütterkes und alles, spendiere Kaffee, Salat oder was immer und lege auch einen Zwanni extra drauf; wenn sie aber über eine »Siebzehner Muffe« mit mir debattieren wollen, kann ich und weiß ich nichts mehr; die Sprache versiegt.
Ich will sie nicht blöde auslachen, nur verstehe ich oller Gimpel sie ganz simpel nicht. Das ist weder arrogant noch ignorant – man bräuchte nur einen Übersetzer vom Handwerkerischen ins Deutsche. Das sind liebe und tüchtige Jungs – allein, die Verständigung von Planet zu Planet ist und bleibt schwierig.
Und das alles bei Temperaturen, die zu erdulden ja schon eine Haupthausaufgabe ist.
Das Leben ist und bleibt, was es ist: kein Jammer, nur manchmal ein leichtes Kopfschütteln über die wesenseigene oder durch fremden Einfluss angeeignete Ohnfähigkeit, das Unfassliche zu fassen.
Oh Menschheit, bitte bleib kühl im Gewühl!
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