Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 02.06.2018, Seite 15 / Geschichte

Anno … 23. Woche

1768, 8. Juni: Der Archäologe Johann Joachim Winckelmann, dessen Schriften einen wesentlichen Einfluss auf die Weimarer Klassik haben, wird in der zum Herrschaftsgebiet der Habsburgermonarchie zählenden Hafenstadt Triest zum Opfer eines Raubmordes. Der auf ein Schiff zur Überfahrt nach Venedig wartende Forscher macht in seinem Hotel die Bekanntschaft des italienischen Kochs Francesco Arcangeli und zeigt diesem in seinem Besitz befindliche Gold- und Silbermünzen. Als der Versuch, Winckelmann zu erdrosseln, scheitert, tötet der Koch ihn mit einem Messer und nimmt die Münzen an sich. Arcangeli wird kurze Zeit später gefasst und am 20. Juli hingerichtet.

1943, 10. Juni: Die unter Kontrolle des Reichssicherheitshauptamtes stehende »Reichsvereinigung der Juden in Deutschland« wird aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt und ihre nicht durch sogenannte Mischehen geschützten Angestellten deportiert. Die seit 1939 bestehende Zwangsvereinigung, die an die 1933 gegründete »Reichsvertretung der Deutschen Juden« anschließt und der die komplette jüdische Wohlfahrtspflege obliegt, diente den Nazis zunächst als organisatorisches Mittel für eine beschleunigte Emigration deutscher Juden. Bald nutzten sie die von Leo ­Baeck geleitete Körperschaft auch, um antisemitische Maßnahmen organisatorisch abzuwickeln. So verlangte die Gestapo u. a. umfassende Listen, die später für die Deportationen in die Vernichtungslager genutzt wurden. Im Auftrag der Nazis wird die Reichsvereinigung auch nach dem Sommer 1943 unter ihrem neuen Vorsitzenden Walter Lustig als sogenannte Rest-Reichsvereinigung weitergeführt. Sie gilt nun allerdings nicht mehr als offizielle Repräsentanz der deutschen Juden.

1968, 5. Juni: Der New Yorker Senator Robert F. Kennedy, der für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, wird in Los Angeles im Anschluss an eine Wahlkampfrede von dem palästinensischen Einwanderer Sirhan Sirhan angeschossen und stirbt kurze Zeit später an seinen Verletzungen. Kennedy gilt aufgrund seiner kritischen Haltung zum Vietnamkrieg und seiner liberalen Grundhaltung als Hoffnungskandidat vieler Wählerinnen und Wähler mit afro- und lateinamerikanischem Hintergrund. Sirhans Motiv ist umstritten. Als einer der Gründe für den Mord gilt seine Empörung über Kennedys israelfreundliche Haltung.

Mehr aus: Geschichte