Falscher Wein
Im Wein liegt Wahrheit: Millionen Liter Wein aus Spanien sind in Frankreich nach Angaben von Kontrolleuren illegalerweise als französisch ausgegeben worden. Das gab die Pariser Wettbewerbs- und Antibetrugsbehörde DGCCRF am Montag bekannt. Es seien Manipulationen bei vier Großhändlern festgestellt worden, sagte ein Behördenvertreter der Zeitung Le Parisien. Davon seien mehr als sieben Millionen Liter Wein betroffen, und zwar Rot-, Weiß- und Roséweine. Dem Vernehmen nach seien Importe aus Spanien, die noch nicht in Flaschen abgefüllt waren, als französische Weine weiterverkauft worden. Laut Le Parisien lohnt sich das, weil französischer Wein deutlich teurer gehandelt werde.
Nun laufen Justizverfahren insbesondere wegen Täuschung und irreführender Geschäftspraxis – für letzteres drohen in Frankreich bis zu zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu zehn Prozent des durchschnittlichen Jahresumsatzes. Hintergrund ist auch, dass französische Weinerzeuger im unteren Preissegment seit 2015 starke Konkurrenz aus Spanien haben – dies hatte vor allem in Südfrankreich mehrfach zu Protesten geführt. Die DGCCRF-Leute stellten bei der Etikettierung von Weinen im Handel ebenfalls Verstöße fest: So sei teilweise die Bezeichnung »Wein aus Spanien« nur auf der Rückseite oder schlecht lesbar angegeben worden. Ein überprüftes Geschäft nahm 16.700 Flaschen aus den Regalen, bei denen die Herkunft nicht klar angegeben gewesen sei. (dpa/jW)
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