Wir gehören zusammen
Von Julia Krügel / Marco HeinigMarco Heinig, Praktikant im Aktionsbüro junge Welt:
Schüler- und Jugendverbände gibt es vielfältigster Art. Sie unterscheiden sich nicht nur inhaltlich, sondern natürlich auch durch Struktur und Methoden. Es gibt zwischen ihnen und den einzelnen Akteuren Freundschaften, aber auch starke Konkurrenz. Jedoch eins haben sie alle gemeinsam: Sie haben kaum Geld zu Verfügung und machen mit dem, was sie haben, nicht selten großartige Aktionen.
Jugendverbände sind nicht nur politische Interessenvertretungen, sie sind oft auch Jugendclub, Bildungseinrichtung und Freundeskreis. Junge AktivistInnen nehmen bei ihrer Arbeit in Kauf, daß die Schule, das Studium oder ihre Ausbildung darunter leiden. Ihr Engagement ist verbunden mit dem Risiko eines Bildungsabschlusses unter ihren Fähigkeiten.
Als Jugendlicher hat man logischerweise nicht den Erfahrungsschatz und das Hintergrundwissen zu allen gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Und hier »vernetzt« die junge Welt das Wissen, denn sie liefert sehr kompakt manche Analysen, Hintergrundwissen und Argumente, die für die alltägliche (jugend)politische Arbeit wichtig sind. Doch die junge Welt ist noch keine Selbstverständlichkeit in linken Jugendstrukturen; »vernetzen« sollten sich Zeitung und Jugendbewegung so schnell wie möglich, denn sie brauchen sich gegenseitig. Zwar ist die junge Welt keine reine Jugendzeitung mehr, aber Zeit ist es trotzdem, daß zusammenkommt, was zusammengehört: junge gesellschaftskritische Bewegungen und die junge Welt.
Julia Krügel, Initiative »SchülerInnen gegen den Krieg«, Berlin:
Die junge Welt erschöpft sich nicht darin, über die Haltung zu den aktuellen Kriegern zu diskutieren, nein, sie tritt konsequent, genau wie wir, gegen den drohenden Irak-Krieg und für die Bevölkerung ein. Diese braucht etwas anderes als Krieg und Überwachung. Wir, die SchülerInnen und Auszubildenden, brauchen die Möglichkeit zu besserer Bildung und die Grundlagen für ein freies und sicheres Leben.
In den Schulen ist die Möglichkeit, gesellschaftspolitische Kritik zu äußern, sehr begrenzt; im Unterricht wird bei diesem Thema die Diskussion einfach auf später verschoben.
Und hier kann die junge Welt den Kampf für eine freie und gerechte Welt als Sprachrohr der Bewegung unterstützen. Sie muß auch weiterhin Mißstände genau analysieren und vor allem die oft vergessenen alternativen Ideen laut verkünden, denn das Hirngespinst vom alternativlosen Kapitalismus ist halt nur ein Hirngespinst.
Ideen, Anregungen und Beiträge
an das junge Welt-Aktionsbüro
Stichwort: »vernetzen«
Telefon: 030/53 63 55-10
E-Mail: verlag@jungewelt.de
Weitere Infos und bisherige Veröffentlichungen:
http://www.jungewelt.de/aktion/
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!