Sozialneid
Von Dusan DeakDie Arbeiter und Angestellten des Fiat-Chrysler-Werkes protestieren gegen den anstehenden Transfer von Christian Ronaldo zum altehrwürdigen Turiner Verein Juventus (genauso im Besitz der Familie Agnelli wie Fiat) und streiken.
Die voraussichtliche 112-Millionen-Ablöse und die 120 Millionen Euro netto, die C. Ronaldo für sein vierjähriges Engagement bei Juventus kassieren soll, seien ihnen einfach »zuviel«. Man solle das Geld lieber in die Sicherung der Arbeitsplätze investieren. Ein Fall von blankem Sozialneid. Verglichen mit den Gehältern der Dax-Konzern-Manager ist das Salär des Kickers ein Klacks (die verdienen während ihres Berufslebens durchschnittlich das 52fache eines Dax-Konzern-Angestellten, mindestens aber etwa drei bis vier Millionen Euro im Jahr). Auch der Vergleich mit den Flüchtlingszahlen von 2015/16 (circa eine Million jährlich) relativiert schnell die im Raum stehenden Zahlen. Hätten diese zum Beispiel je eine Million Euro jährlich verdient, wären wir schnell bei einer Milliarde Euro. So schnell kann nicht mal »CR7« dribbeln.
Bei C. Ronaldos aufwendigem Leben (Umzüge, Haargel, diverse Sonnenschutzcremes) bleibt vom Geld schnell nicht mehr viel übrig. Allein seine drei Frisörbesuche am Tag kosten ein kleines Vermögen. Am Ende bleiben »CR7« läppische 577.000 Euro pro Woche übrig. Er kann sich gratulieren, wenn er nicht aufstocken muss.
Mehr aus: Feuilleton
-
Die große Ausnahme
vom 16.07.2018 -
Trösten reicht nicht
vom 16.07.2018 -
Sog nach unten
vom 16.07.2018 -
Plastisch, angriffslustig, engagiert
vom 16.07.2018 -
Nachschlag: NATO-Propaganda
vom 16.07.2018 -
Vorschlag
vom 16.07.2018