Wer was ändern will ...
Von Ursula Möllenberg, EssenUrsula Möllenberg,
Gewerkschafterin und Personalrätin an der Universität Essen, Redakteurin der Marxistischen Blätter:
Frauendiskriminierung ist derzeit gerade unter jungen Frauen fast kein Thema. Sie fühlen sich längst gleichberechtigt und lehnen Frauenförderpolitik für sich persönlich ab. Aber so erfreulich es ist, daß junge Frauen heute selbstbewußt und selbstverständlich eine Berufskarriere anstreben, daß sie bei den Bildungsabschlüssen die gleichaltrigen Männer schon hinter sich gelassen haben, so sicher ist auch, daß diese Gesellschaft Frauen und Männern eben nicht die gleichen Chancen bietet. Daran hat sich in den letzten 30 Jahren nicht viel geändert.
Die meisten Frauen arbeiten in Wirtschaftszweigen mit geringen Verdienstmöglichkeiten; das durchschnittliche Lebenszeiterwerbseinkommen von Frauen liegt bei weniger als der Hälfte des Männereinkommens; nur ein Viertel aller erwerbstätigen Frauen kann vom eigenen Einkommen leben. An der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die den Frauen die unentgeltliche Familien- und Reproduktionsarbeit zuweist, hat sich nicht viel geändert. Und in Umbruchzeiten wie diesen, die mangels effizienter Gegenmacht zum rücksichtslosen Abbau aller sozialen Errungenschaften der arbeitenden Menschen genutzt werden, verschwinden frauendiskriminierende Strukturen nicht von allein. Wer was ändern will, muß sich dafür fit machen und Zusammenhänge herstellen – in jedweder Bedeutung des Wortes. Die junge Welt müht sich redlich genau darum, und deshalb ist sie unverzichtbar.
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