Gewerkschaft Verdi verhandelt mit Ryanair
Berlin. Die Gewerkschaft Verdi nimmt am Mittwoch in Dublin Tarifverhandlungen für die rund 1.000 Kabinenbeschäftigten des irischen Billigfliegers Ryanair in der BRD auf. Dies teilte Verdi am Montag mit. Nach einer Reihe von Gesprächen seit Dezember 2017 war es im Juni zu einer »Anerkennungsvereinbarung« zwischen der Fluggesellschaft und der Gewerkschaft gekommen. Verdi fordert unter anderem eine »substantielle Entgeltsteigerung« für die Flugbegleiterinnen. »Das Einkommen muss endlich existenzsichernd und planbar werden. Durch saisonale Schwankungen und eine fehlende Flugstundengarantie erhalten einige Vollzeitbeschäftigte monatlich lediglich rund 1.000 Euro brutto«, kritisierte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle in der Mitteilung. Hinzu komme, dass Ryanair bisher deutsches Recht nicht anerkenne und Leistungen für die deutsche Sozialversicherung ablehne. Die Folge sei, dass es keine Sicherung der Entgeltfortzahlungen im Krankheitsfall gebe und es teilweise sogar zu Entgeltabzügen bei Krankheit komme. Behle wies darauf hin, dass die Tarifvereinbarungen für alle in der BRD stationierten Kabinenbeschäftigten bei Ryanair gelten müssen. Das betreffe auch Angestellte, die für unternehmensnahe Leiharbeitsfirmen zu noch schlechteren Bedingungen arbeiten würden. Diese machten nach Schätzungen von Verdi etwa 50 Prozent des Kabinenpersonals aus. (jW)
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