Thilo schafft sich ab
Zwei Wochen vor Erscheinen eines nächsten Buches von Thilo Sarrazin über den Islam, vor allem aber seine eigene Islamophobie, hat der frühere Verleger in der Zeit die Trennung erläutert. Der Islam erscheine in der Schrift als »Geißel der Menschheit«, erklärte Thomas Rathnow, Mitglied der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Random House und Verleger der DVA. »Jemandem mit einer korangeprägten Mentalität« werde »kaum eine individuelle Entfaltung zugestanden«. Aus Sorge, dass »antimuslimische Ressentiments verstärkt werden« könnten, habe er eine »umfassende Überarbeitung« gefordert. Sarrazin wird das Machwerk nun unter dem Titel »Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht« im Finanzbuch-Verlag herausbringen. Er sieht keinen Verbesserungsbedarf, wie er der Zeit erklärte. Überhaupt habe er immer schon richtig gelegen: »Leider hat sich alles bewahrheitet, was ich in ›Deutschland schafft sich ab‹ geschrieben habe.« Nach Erscheinen jenes Bestsellers im Jahr 2011 war ein SPD-Ausschlussverfahren gegen den früheren Berliner Finanzsenator gescheitert. (jW)
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