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Aus: Ausgabe vom 08.09.2018, Seite 15 / Geschichte

Anno … 37. Woche

1898, 10. September: Der italienische Anarchist Luigi Lucheni ersticht am Genfer See die österreichische Kaiserin Elisabeth, »Sissi«, mit einer spitzen Feile. Die Monarchin hatte sich seit dem Tod ihres Sohnes Rudolf im Jahre 1889 aus der Politik zurückgezogen. Ursprünglich hatte Lucheni, wie er später angeben wird, Henri Philippe Marie d’Orléans ermorden wollen. Da dieser nicht in Genf auftaucht, fällt die Wahl auf die Kaiserin.

1933, 10. September: Der Vatikan und das Deutsche Reich ratifizieren das sogenannte Reichskonkordat. Es soll das kirchliche Leben in Deutschland sichern, untersagt aber politische Aktivitäten katholischer Amtsträger. Das Abkommen soll Kritiker aus den Reihen des politischen Katholizismus ruhigstellen. Papst Pius XI. verspricht sich davon eine Stärkung der Souveränität des seit 1929 unabhängigen Vatikanstaates.

1943, 8. September: Der tschechoslowakische Schriftsteller und Kommunist Julius Fucik und 185 weitere Nazigegner werden im Berliner Strafgefängnis Plötzensee hingerichtet. Das Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei war im April 1942 in Prag bei einer Razzia festgenommen worden. Berühmt wird Fucik mit seiner aus der Gestapo-Haft geschmuggelten »Reportage unter dem Strang geschrieben«, die Hunderte Auflagen erlebt und in 89 Sprachen übersetzt wird.

1973, 11. September: Faschistische Offiziere unter Führung des Generals Augusto Pinochet putschen in Chile mit Unterstützung der CIA gegen die sozialistische Regierung Salvador Allendes. Bei der Erstürmung seines Amtssitzes in Santiago de Chile kommt der Präsident ums Leben. Unter der Diktatur Pinochets, die erst 1990 endet, werden linke Parteien und Gewerkschaften verboten, Zehntausende Menschen ermordet und über eine Million Menschen ins Exil getrieben. Chile wird in dieser Zeit zu einem neoliberalen Versuchslabor.

1993, 13. September: In Oslo unterzeichnen der israelische Premierminister Jitzchak Rabin und der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, das sogenannte Gaza-Jericho-Abkommen über eine palästinensische Autonomie innerhalb der von Israel 1967 besetzten Gebiete. Für das »Oslo 1« genannte Abkommen erhalten beide 1994 den Friedensnobelpreis.

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