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Aus: Ausgabe vom 27.12.2002, Seite 8 / Aktion

Manchmal

Jetzt vernetzen! Heute: junge Welt und Musiker (3)

Ted Gaier, Gitarrist der Goldenen Zitronen:

Ich schätze die junge Welt, ganz unironisch gemeint, für die unkonventionelle Gagaberichterstattung, wie sie beispielsweise zur Zeit des Sturzes von Milosevic betrieben wurde. Auch Detailfragen in der Aufarbeitung der DDR-Geschichte, welche Strömung im ZK der KPdSU etwa in welcher historischen Phase welchen Flügel in der SED protegierte usw., machen mir großen Spaß. Zu Hause und verstanden fühle ich mich aber im Feuilleton. Ich hoffe, das ZKder jungen Welt weiß, was es daran hat.


Deutung Cello, Inchtabokatables, Berlin:

Osten? Scheiße! Westen? Bitte was? Musik hör’ ich nur beim Ficken. Für Kommunismus ist die junge Welt zuständig. Mit unserem letzten Album »Mitten im Krieg« waren wir schneller als die junge Welt. Dieses Blatt meldet die Wahrheit, aber wer die Wahrheit sagt, wird gehenkt. Es gibt keine objektive Kritik, sie hat so subjektiv zu sein wie in der jungen Welt. Deshalb vernetze ich mich manchmal.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!