Mehrheit für Debatte um Belästigung
Berlin. Fast jede zweite Frau (45 Prozent) und nahezu jeder dritte Mann (30 Prozent) in Deutschland halten sexuelle Belästigung für ein ernsthaftes Problem. Das ist ein Teilergebnis einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten repräsentativenStudie, des »Ifo- Bildungsbarometers 2018«. Sogar fast drei von vier Frauen begrüßen, dass verstärkt über sexuelle Belästigung debattiert wird. Auch zwei von drei Männern finden gut, dass die Me-Too-Bewegung diese Debatte angestoßen hat. Große Mehrheiten gibt es ebenfalls für die Behandlung entsprechender Themen in der Schule. Beispielsweise sprechen sich 82 Prozent der Frauen und 75 Prozent der Männer dafür aus, dass sexuelle Belästigung im Unterricht an Grundschulen behandelt wird. Gewalt von Männern gegenüber Frauen sollte nach Meinung von drei von vier Frauen und 71 Prozent der Männer bereits dort thematisiert werden. Bei der Problematik Gleichstellung von Mann und Frau forderten das über 90 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer. Der Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, meinte, dies spreche aber nicht dafür, »dass wir ein Me-Too-Fach brauchen würden oder ein Fach Gleichstellung«. Vielmehr sollten die Themen fächerübergreifend vermittelt werden. Unter dem Hashtag »#MeToo« machen seit dem vergangenen Jahr in den sozialen Netzwerken Frauen auf sexuelle Belästigung und Übergriffe aufmerksam. (dpa/jW)
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