Noch richtig geboxt
Kaiserslautern. Karl Mildenberger, 1966 Herausforderer des »Größten« (Muhammad Ali), ist am Freitag im Alter von 80 Jahren in einem Hospiz in seiner Heimatstadt Kaiserslautern gestorben. »Milde« wurde 1964 Europameister im Schwergewicht und kämpfte zwei Jahre später im Frankfurter Waldstadion vor den Augen von Jean-Paul Belmondo und Ursula Andress gegen Ali um den Weltmeistertitel. Er gewann zwei Runden, beschäftigte den überlegenen Gegner fast über die volle Distanz, ehe ihn der Ringrichter nach Kopftreffern aus dem Kampf nahm. Für die Abbruch-Niederlage kassierte der Herausforderer 220.000 Mark. Ali lobte den Deutschen anschließend als »zweitschnellsten Schwergewichtler der Welt und am besten aussehenden weißen Boxer«. Zwei Jahre später beendete Mildenberger seine Karriere.
Bis zu seiner Pensionierung 2002 arbeitete er als städtischer Bademeister. Auch als Zuschauer kehrte er nicht an den Boxring zurück: »Alles ist Spielerei, die boxen doch nicht mehr richtig. Das sind doch keine Kämpfe mehr.« (sid/dpa/jW)
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