Abwanderer im Alltag
»Auch die Buch-Abwanderer schätzen das Buch und haben Sehnsucht danach«, behauptete Heinrich Riethmüller bei der Eröffnung der Frankfurter Messe am Dienstag abend. »Jedoch kommen sie im hektischen Alltag, gestresst durch Social Media und abgelenkt durch andere Unterhaltungsformate, weniger zum Lesen.« Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bezog sich auf die sinkenden Umsätze der Branche. In den ersten neun Monaten des Jahres betrug ihr Minus hierzulande 1,1 Prozent. 2017 waren die Erlöse um 1,6 Prozent auf 9,13 Milliarden Euro zurückgegangen. Zum Vergleich: Die deutsche Filmwirtschaft kam auf 2,88 Milliarden, die Musikindustrie auf 1,59 Milliarden, mit Computer- und Videospielen wurden 2,4 Milliarden umgesetzt. Der Buchmarkt ist also der Krösus. Und noch immer werden fast 50 Prozent der Bücher in traditionellen Läden (»Sortimenter«) verkauft. Dort allerdings sind die Einbrüche am stärksten.
Bei der Messe in Frankfurt zeigen 7.500 Aussteller aus 110 Ländern bis Sonntag ihre Neuerscheinungen. Die ersten drei Tage (bis einschließlich Freitag) sind dem Fachpublikum vorbehalten. (dpa/jW)
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