Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 12.10.2018, Seite 3 / Schwerpunkt
Deutsche Kriegsverbrechen

Hintergrund: Massaker und Hungersnot

Im April 1941 kam die deutsche Wehrmacht dem Verbündeten Italien im Krieg gegen Griechenland zu Hilfe. Unter deutscher Besatzung, die verbunden war mit totaler Ausbeutung der landwirtschaftlichen Produktion und der Plünderung aller Nahrungsreserven, erlitten die Griechen im folgenden Winter 1941/42 die schlimmste Hungersnot ihrer Geschichte. Die Zahl der Toten wird auf 150.000 bis 450.000 geschätzt.

Unter dem Kommando des Generalmajors Karl von Le Suire wurden die auf dem nördlichen Peloponnes gelegene Kleinstadt Kalavryta sowie 25 umliegende Dörfer zerstört. Am 13. Dezember 1941 wurden alle Dorfbewohner zur Schule befohlen; Frauen und Kinder wurden eingesperrt, die Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren wurden oberhalb des Ortes hingerichtet. 13 Männer überlebten das Massaker, weil sie von den Deutschen für tot gehalten wurden. Der Journalist Eberhard Rondholz schrieb 1995: »In der Abschlussmeldung an das Generalkommando ist von 695 erschossenen Griechen die Rede. Die Griechen gehen bis heute von einer wesentlich höheren Zahl von Toten aus.«

In der nördlich des Golfs von Korinth gelegenen Landschaft Böotien liegt Distomo. Von den ursprünglich 1.800 Einwohnern waren während der Besatzung 218 Einwohner zurückgeblieben. Am 10. Juni 1944 wurden sie von Soldaten der 4. SS-Polizei-Panzergrenadierdivision hingerichtet. Die Mörder erschossen Alte, Frauen, Kinder und Säuglinge. Alle Klagen auf Schadenersatz wurden von deutschen Gerichten abgewiesen.

Im Zweiten Weltkrieg war der auf Kreta gelegene Ort Anogia ein Zentrum des Widerstands. Am 13. August 1944 zerstörten Soldaten der Wehrmacht das Dorf als Vergeltung für die Entführung des Generalmajors Heinrich Kreipe. Ihr Befehl lautete, das ganze Dorf völlig zu vernichten. Laut offiziellem Register wurden während der gesamten Besatzungszeit 117 Einwohner exekutiert. (hgh)

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